Leserbrief Jochen Bona
zum MOZ-Artikel vom 15.11.2012
http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1056573
„Wenn die Bürger mitreden können… –
Bernau will Verkehrsleitplanung bis 2025 fortschreiben“
Konzepte zur Verbesserung der Verkehrs- und Umweltverhältnisse müssen umgesetzt werden
Als aufmerksamer Zuhörer, der zum Schluss endlich die Stellungnahme des Regionalen Bahnkundenverbandes (DBV) vortragen durfte und dazu Grobkonzepte übergeben hat, muss ich dem Artikel zustimmen.
Ich möchte hiermit meinen Diskussionsbeitrag in der Stadthalle ergänzen.
„Die Stadt Bernau stellt die Weichen für die künftige Verkehrsplanung. Dazu wird ein kombiniertes Planwerk aus integrierter Verkehrsentwicklungsplanung, Luftreinhalteplanung und Lärmaktionsplanung erarbeitet (Auszug aus dem ausgelegten Informationsflyer vom 13.11.2012).
In der Einwohnerversammlung wurden jedoch nicht ansatzweise Instrumente und Strategien zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse, des Wohnumfeldes sowie der Umweltbedingungen in Bernau vorgestellt. Der Umweltverbund für Fußgänger und Radfahrer wurde nur von einigen Bürgern diskutiert.
Die Vorgaben an die Planer und die zahlreichen Redebeiträge der Stadtverordneten fast aller Parteien – nur die Bernauer Grünen fehlten – zeigen das Dilemma zukunftsfähiger Bernauer Stadtpolitik.
Es wurden keine Ansätze aufgezeigt wie die fast 16.000 täglichen Pendler aus und nach Bernau, der Schülerverkehr, Einkaufs- und Freizeitverkehr umweltverträglich organisiert werden können.
Die bahnparallele Umgehungsstraße für den motorisierten Individualverkehr (MIV) ist hierbei nur eine Möglichkeit zur Problemlösung.
Das Planungsbüro wollte sogar den ÖPNV völlig ausblenden. Dabei können mit besserem Regional- und S-Bahn- sowie Busverkehr erhebliche Verkehre von der Straße auf Bahnen und Busse sowie Fahrräder verlagert werden.
Die gegenwärtigen laufenden Abstimmungen zu den „Landesnahverkehrsplänen Berlin und Brandenburg“ sowie das im Juli zum ÖPNV-Bürgerforum in Panketal vorgestellte Buslinienkonzept sind Aufforderungen an die Verwaltungen zur Mitarbeit an Stellungnahmen und Forderungen zu mehr und besserem ÖPNV in und nach Bernau.
Die Verkehrsexperten des DBV haben entsprechende Konzepte zur Verbesserung der Nahverkerspläne des Landes Brandenburg und des Landkreis Barnim ehrenamtlich erarbeitet:
- mit 3 effektiveren statt bisher 2 Regionalverkehrslinien für die Region ,
- ein 3-Stufenkonzept zum kostengünstigen 10-Minutentakt der S-Bahn zwischen Buch und Berna im Berufsverkehr und
- Länderübergreifendes Buskonzept im Niederbarnim zwischen Buch-Panketal-Bernau.
Die kostenneutralen DBV-Optimierungskonzepte werden den Landes-und Kommunalbehörden bis zum Termin der Stellungnahme zum 22. November auch in der Langfassung zugestellt.
Bleibt zu hoffen, dass auch die Stadt Bernau und der Landkreis Barnim als zuständige Verwaltungen sich der Debatte zur Verbesserung des ÖPNV im Niederbarnim stellen und qualifiziert und zielorientiert mitarbeiten.
Heinz-Joachim Bona
-Vorsitzender DBV (Barnim-Oberhavel-Uckermark)
-Regionalrat Uckermark –Barnim
-Kreistagsabgeordneter Barnim und Gemeindevertreter Panketal
Der Link zur Webseite der Statd Bernau mit weiteren Infos zur Einwohnerversammlung: